Open Source Intelligence-Praxis: Recherche mit Social Media

Competitive Intelligence ist von investigativem Journalismus ja nicht so weit entfernt – das Zielpublikum einer CI-Recherche ist in der Regel deutlich kleiner, aber die Tools und Methoden sind oft dieselben.

Es schadet daher nicht, den Empfehlungen zum Thema Nutzung von Social Media in der Recherche zu folgen, die sich auf dem britischen Journalismus-Portal Journalism.co.uk finden. Hier ein paar Ideen aus diesem lesenswerten Artikel, der wiederum auf Hinweisen der Journalisten Malachy Browne, David Wyllie und Colin Meek beruhen.

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Open-Government-Präzedenzfall: „Geheimes“ Gutachten zur Abgeordnetenbestechung jetzt veröffentlicht

netzpolitik.org hat vor ein paar Minuten ein Rechtsgutachten zum Thema „Abgeordnetenbestechung“ veröffentlicht, das 2008 vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags erstellt wurde. Das PDF kann man hier herunterladen. Was diese Aktion zu einem Präzedenzfall machen könnte, ist die Tatsache, dass dieses Gutachten zwar mit Hinweis auf das Informationsfreiheitsgesetz von jedem Bürger angefordert werden kann, seine Veröffentlichung durch Bürger aber durch das Urheberrecht verboten sein soll.

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Sechs Lektionen aus 40 Jahren Intelligence-Analyse

Ein paar Punkte, die das Versagen der Geheimdienste in Deutschland bei der Verhinderung und der Aufklärung der NSU-Morde erklären können, habe ich ja schon angeführt:

  • Es fehlen Standards in der Ausbildung.
  • Eine intelligence community im eigentlichen Wortsinn existiert praktisch nicht, in der ein personeller und ideeller Austausch zwischen den Sphären stattfinden könnte, und
  • die Bunkermentalität einer auf konspirative Methoden fixierten Bürokratie verhindert eine zusammenführende Analyse und damit die Produktion von actionable intelligence.

Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, kommt auch noch ein generelles Unverständnis der Öffentlichkeit über nachrichtendienstliche Arbeitsweisen und Methoden hinzu – der Grad der Empörung verhält sich meist umgekehrt proportional zur Expertise der Kritiker. Was völlig fehlt, ist eine Innensicht, die sich kritisch, aber gleichzeitig konstruktiv mit den Bedingungen dieser Arbeit auseinandersetzt.

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Unser 9/11 und die Ursachen

Die Aufdeckung der Morde einer rechtsradikalen Truppe, begangen über den Zeitraum einer Dekade, unbehindert von Polizei und Verfassungsschutz – das ist das deutsche 9/11. Während in den USA nach dem 11. September eine Diskussion über intelligence failures einsetzte, die mit dem 9/11 Commission Report ihren offiziellen Abschluss fand, aber noch längst nicht beendet ist, stecken wir erst in den Anfängen. Wie in einer russischen Matrjoschka-Puppe scheint in jedem Aspekt dieses Skandals ein weiterer verborgen zu sein – in der Konsequenz müssen Behördenchefs ihre Sessel räumen, Strukturen und Methoden werden in Frage gestellt, sogar die Sinnhaftigkeit des Verfassungsschutzes als Institution wird ernsthaft diskutiert.

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In eigener Sache

Je länger ich mich mit dem Thema Competitive Intelligence auseinandersetze (und das tue ich jetzt schon seit über zehn Jahren), umso schwerer wird es, die Erfahrungen der praktischen Recherche und Analyse im Bereich Competitive Intelligence (CI) und der strategischen Beratung von Unternehmen auf der einen Seite von den politischen Voraussetzungen und Konsequenzen von Intelligence auf der anderen Seite zu trennen. Damit ich nicht jedes Mal überlegen muss, ob ein Beitrag besser im wirtschaftlichen oder im politischen Kontext aufgehoben ist, führe ich hier die Beiträge zum Thema CI, die bisher in meinem Blog www.konkurrenzanalyse.biz/blog gelandet sind, und Gedanken zum Themenfeld nachrichtendienstlicher Methoden, Strukturen und Akteure auf dieser Seite in neuer Form zusammen. Infos zu meinen Dienstleistungen als Analyst und Berater finden sich unter www.konkurrenzberater.de.